Richard Sapper


Richard Sapper

Klassiker im Alltag

Der gebürtige Münchner Richard Sapper (1932 - 2015) zählte zu den bedeutendsten internationalen Designer des 20. Jahrhunderts. Dabei schuf der Designer moderne Alltagsklassiker. Neben den erfolgreichen Entwürfen für Brionvega wie dem Fernseher "Doney" oder dem Klappradio TS 502, zählen zu Sappers bekanntesten Arbeiten die funktionale Arbeitslampe Tizio, die er 1972 für den Hersteller Artemide entwickelte, der verspielte Wasserkessel 9091 "Bollitore" mit der melodischen Pfeife für Alessi (1982), sowie verschiedene Sitzobjekte für Kartell, Magis und Knoll.

Nach seinem Maschinenbau und Wirtschaftsstudium begann Sapper seine Karriere als Designer 1956 in der Entwurfsabteilung bei Mercedes-Benz, wo er bis 1958 u.a. für den legendären Mercedes Benz 330 SL Roadster Türgriffe und Außenspiegel entwickelte.

Anschließend ging Sapper nach Italien, wo er in den Mailänder Studios von Giovanni Ponti, Marco Zanuso und Alberto Rosselli mitarbeitete und für die italienische Kaufhauskette La Rinascente Produkte, wie das Radio Transmaster, entwarf. Bis Ende der 1960er Jahre war er für zahlreiche italienische Firmen als Designer tätig und erhielt 1960 seinen ersten Goldenen Zirkel - den Compasso d´Oro - den er bis 1998 insgesamt sechsmal verliehen bekam.

1970 gründete Sapper sein eigenes Atelier in Stuttgart. Im gleichen Jahr begann er zudem als Designberater in der Versuchswagenabteilung bei Fiat (bis 1976), sowie eine Mitarbeit in der Forschungsabteilung beim Reifenhersteller Pirelli.

In den 1980er Jahren war Richard Sapper als beratender Designer des IBM-Konzerns, maßgeblich an den Designs der IBM-Computer und Notebooks beteiligt. Nach verschiedenen Gastdozenturen in Wien und Brissago wurde er 1986 zum Professor an der Kunstakademie in Stuttgart ernannt. 1993 widmete ihm das Museum of Modern Art in New York eine Einzelausstellung.

Ausgezeichnetes Design

Sapper erhielt für seine Designs zahlreiche internationale Preise, u.a. sechsmal den Compasso d'Oro, zweimal den Gute-Form-Preis (1969 und 1983) sowie zwei Goldmedaillen der Biennale für Industriedesign in Ljubljana (1973 und 1979). 1992 wurde Sapper von der Raymond Loewy Stiftung der Lucky Strike Designer Award '92 verliehen. Zahlreiche Entwürfe Sappers befinden sich u.a. in der ständigen Ausstellung des New Yorker Museums of Modern Art sowie im Philadelphia Museum of Art.

"Der Form einen Sinn geben" formuliert Sapper seinen methodischen Ansatz und distanziert sich dadurch von der Tradition deutscher Funktionalisten mit dem Leitmotiv "form follows function".


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