Beitrag vom 20.05.2022, von Viktoria Weiner-Simon
"Industrial, Bohemian, Landhaus, Midcentury, Skandi, Soft Minimalism - es gibt mittlerweile unzählige Einrichtungsstile, die uns alle mit ihrem Look begeistern. Für einen bestimmten konnte ich mich für mein Zuhause bislang jedoch noch nicht entscheiden. Zwar schaue ich mir Bilder von Häusern und Wohnungen, die komplett in einem Stil eingerichtet sind, sehr gerne an und bewundere die Ruhe und Harmonie, die sie ausstrahlen. So zu leben schaffe ich selbst jedoch nicht.“ – Viktoria, Interior & Visual Concept
Ständig stehe ich vor der Frage: „Passt das zu meinem Einrichtungsstil?!“ Dazu muss man sagen, ich wohne keineswegs allein, sondern mit meinem Mann und unseren beiden Söhnen im Grundschulalter – Einrichtung und einrichten ist zwangsläufig schwierig und ständig im Wandel. Nun bin ich auch kein Einrichtungstyrann, der allein zu Hause bestimmt wo es langgeht, schließlich sollen sich alle wohlfühlen. Aber ich trage trotzdem die Verantwortung, dass es am Ende gut aussieht – irgendwie unfair, aber c’est la vie.
Jedes Mal, wenn ein neues Stück gebraucht wird oder ich einfach etwas großartiges Neues entdecke, frage ich mich also „Passt das überhaupt hier rein und welche Vision vom Raum habe ich eigentlich? Welchen Stil bevorzuge ich selbst und welchen Stil soll es am Ende wiedergeben?“ Zu viel Holz – es wird zu rustikal, zu viel Schwarz – es wird zu maskulin (auch in einem 3-Männer-Haushalt), zu viel Weiß – es wird zu clean und nichtssagend, zu viel Farbe – es wird mir zu bunt.
Die Folge: Der Entscheidungsprozess ist sehr langwierig und es ziehen bei uns nur Lieblingsstücke ein, die zwar nicht zu 100 % zusammenpassen, aber mich trotzdem glücklich machen.
Paradebeispiel für meine Stil-Inkonsequenz - die man vielleicht auch Kompromissbereitschaft nennen könnte, ist mein Wohn-Esszimmer. Es findet sich etwas Landhausflair neben modernen, klassischen und minimalistischen Momenten wieder. Wenn die Kinder in der Schule sind, sieht es so aus:
Ich bin also nicht nur einem Einrichtungsstil verschrieben, sondern bediene mich nach Belieben bei jedem Stil und am Ende ist meine Wohnung ich. Stilbrüche gehören dazu. Sie machen es spannend, ehrlich und authentisch. Ich bin im Wandel, nicht festgefahren, aber habe ich mich erst einmal entschieden, ist es eine Entscheidung fürs Leben.
Und dann schaue ich bewusst in meinen Kleiderschrank und auch dort finden sich sehr viele Stücke, die auf den ersten Blick nicht zusammenpassen und trotzdem würde ich ihn nicht anders haben wollen. Der Mix macht‘s und ich kann entsprechend meiner Stimmung und dem Anlass hineingreifen. So bin ich eben.
Mein zu Hause drückt dies auch genauso aus. Es ist wie ein Spiegel meiner Persönlichkeit und meines Lebens.
Momentan bin ich dabei, die Raumecke mit dem Klavier zu verschönern und natürlich stehen auf meiner Wunschliste ganz unterschiedliche Produkte, zwischen denen ich mich erst entscheiden muss. Garantieren kann ich dabei nur, dass wieder einmal unterschiedliche Stile kombiniert werden.
Hier eine kleine Übersicht meiner bereits kombinierten Lieblingsstücke mit meinen aktuellen Favoriten für Beleuchtung, Sitzen und Accessoires. Mal sehen wie die Raumecke letzten Endes aussehen wird. Ich bin gespannt.
Beitrag vom 20.05.2022, von Viktoria Weiner-Simon